Olga Brunko in Bad Brückenau: bewegende Momente im Rathaus


Als unser 11. Hilfstransport mit wertvoller Krankenhausausstattung und Hilfsgütern in Kamjanez-Podilskyj angekommen ist, haben viele zu Olga Brunko gesagt: Du musst persönlich nach Bad Brückenau fahren und Dich in unserem Namen bedanken.

Olga Brunko

Olga Brunko ist einer unserer wichtigsten Ansprechpartner in der Ukraine. Sie kommt aus Kamjanez-Podilskyj, einer Stadt in der Ukraine mit über 100.000 Einwohnern. Der Kontakt entstand über eine Freundin Olgas, die in Bad Kissingen wohnt.

Olgas Mann Oleg arbeitet als Chefarzt im örtlichen Krankenhaus, das wir intensiv unterstützen. Weiterhin engagiert sich Olga selbst und unterstützt Kinderheime in der Umgebung, ebenfalls mit unserer Hilfe.

Jeder von uns kennt Olga seit Monaten von den zahlreichen Fotos und Berichten aus der Ukraine. Und wir freuen uns riesig, sie nun persönlich bei uns begrüßen zu dürfen!

Bewegende Momente im Rathaus

Am Freitag Nachmittag hat Bad Brückenaus Bürgermeister Jochen Vogel ins Rathaus eingeladen: Neben Olga waren außerdem dabei Larisa als Übersetzerin und einige Vertreter von „Bad Brückenau hilft“.

Olga überbringt den Dank für die große Unterstützung, die aus Bad Brückenau kommt. Sie berichtet – zum Teil unter Tränen – davon, wie wertvoll diese Hilfe ist. Was es bedeutet zu spüren, dass man nicht alleine gelassen wird.

Besonders betont hat Olga, dass zuerst Christian und Dirk, später Sebastian mit Larisa in die Ukraine gekommen sind – und wie wichtig das war. Zum Vergleich erzählt Larisa von Militärärzten mit Afghanistan-Erfahrung: Diese lehnten es ab, nach Lwiw oder Kiew zu kommen, weil es ihnen zu gefährlich war. „Also, Sie können verstehen, wie toll Sie sind!“

Bad Brückenau hilft!

Bürgermeister Jochen Vogel fasst die Entstehungsgeschichte von „Bad Brückenau hilft!“ zusammen. Er findet es enorm, was wir seit der ersten Hilfsaktion Anfang März bis heute bewegt haben, und hat große Hochachtung vor der Unterstützung, die aus der gesamten Region kommt. Und er verfolgt unsere Missionen: „Wir zittern hier auch immer alle, wenn die unterwegs sind, und sind alle froh, wenn sie wieder heil in Bad Brückenau gelandet sind.“


Situation in der Ukraine

Dann berichten Olga und Larisa von den Soldaten der Ukraine und davon, dass diese äußerst motiviert sind. Sie wollen nach vorne und ihr Land verteidigen. Selbst wenn sie verletzt zurückkommen und viele schlimme Erlebnisse hatten – sie wollen zurück an die Front, um ihr Land zu verteidigen.

Die Soldaten seien wie eine lebendige Mauer. „Und solange diese lebendige Mauer steht, kommen die Russen nicht weiter!“

Als Larisa von ihrem 27-jährigen Bruder erzählt, der selbst als Soldat an der Front ist, versagt ihr die Stimme. Und plötzlich entsteht auch für uns ein persönlicher Bezug – die ukrainischen Soldaten sind keine anonyme Menge mehr, sondern bekommen ein Gesicht, eine Familie. Spätestens jetzt wird jedem im Raum klar, was dieser Krieg allen Ukrainern persönlich abverlangt.

Olga erzählt noch, dass ihre Stadt nun durch IRIS-Flugabwehr beschützt wird. Und beendet ihre Darstellung mit den Worten: „Die Ukraine ist stark!“


Immer wieder bedankt sich Olga für die geleistete Hilfe. Als wir anmerken, dass wir eine kleine Stadt sind und nur kleine Hilfe bieten können, widerspricht sie: „Für uns ist es eine große Hilfe!“

Larisa findet es toll, wie viele Menschen so viel Zeit aufbringen, um zu helfen. Sie verfolgt das in unseren Whatsapp-Gruppen. „Ihr habt bis hier nicht aufgehört, ich bin stolz auf Euch!“

Dann erzählt Larisa noch von den Helfern, von denen sie bei ihrer Flucht Unterstützung bekommen hat – und wenn es nur ein Kaffee und etwas Verpflegung war. Die Begeisterung dieser Helfer, ihre positive Einstellung und das Feuer in ihren Augen haben sie motiviert, selbst helfen zu wollen.

„Es gibt keine kleine Hilfe!“ sagt sie.

Und deshalb machen wir weiter. Der 12. Hilfstransport ist in Planung, inklusive Weihnachtspäckchen für Kinder.

Hilfe, die ankommt. Mit Leidenschaft.

Das könnte dich auch interessieren …