Ein halbes Jahr Hilfe: Der Rückblick


Seit einem halben Jahr unterstützen wir Menschen aus der Ukraine, die vom Krieg betroffen sind. Zeit für einen Rückblick!

Chaos und Flucht

Zu Beginn des Krieges war die Lage dramatisch: Die russische Armee stand innerhalb weniger Tage kurz vor Kiew. Tausende Menschen waren geflohen und hatten außer ihrem Leben fast nichts dabei.


Deswegen ging es vor allem darum, den flüchtenden Menschen zu helfen. Wir hatten gezielt Sachspenden gesucht und zur ukrainischen Grenze gebracht. Gefragt waren Decken, Schlafsäcke, aber auch Kleidung und Nahrungsmittel.

Auf den Rückfahrten haben wir zahlreiche Ukrainer ins sichere Deutschland mitgenommen. Nach dem Verlassen der Autobahn bei Bad Brückenau blickten sie neugierig aus den Fahrzeugfenstern – um die Gegend kennenzulernen, die auf unbestimmte Zeit ihre neue Heimat werden würde.


Die Not bleibt

Dank dem Einsatz von Hilfsorganisationen und freiwilligen Helfern hat sich die Situation am Aufnahmelager in Przemysl an der ukrainischen Grenze bald verbessert. Die Abläufe wurden organisiert, die Flüchtlinge mussten nicht mehr auf dem kalten Betonboden frieren und wurden registriert.

Die Not in der Ukraine selbst wurde dadurch nicht besser – vielmehr wurden durch den andauernden Krieg viele Dinge des täglichen Bedarfs knapp. Gleichzeitig konnten wir unsere Kontakte zu Ansprechpartnern in der Ukraine laufend intensivieren, und so erfuhren wir aus erster Hand, woran es fehlt. Unsere Hilfslieferungen in die Ukraine konzentrierten sich auf Lebensmittel, Hygieneartikel, aber vor allem auch auf Verbandsmaterial und Medikamente.


Rückkehr und weitere Flucht

Im April trauten wir unseren Augen kaum: Kilometerlange Schlangen an der Grenze – aber in Richtung Ukraine! Vielen Menschen kehrten zurück in ihre Wohnungen und Häuser, nachdem sich die Lage um Kiew stabilisiert hatte.

Dafür rückte die russische Armee im Osten und Südosten der Ukraine vor, so dass von dort weiterhin viele Menschen auf der Flucht waren. Daher blieb die Unterstützung für ankommende Flüchtlinge ein wesentlicher Bestandteil unserer Hilfe – mit besonderem Augenmerk auf die Kinder.

Dazu gehört auch unser besonderes Engagement für den Piece-of-Peace-Playground: Eine junge Deutsche hat am Flüchtlingszentrum in Przemysl einen Kindergarten aufgebaut, um ankommenden Kindern ein paar unbeschwerte Stunden zu schenken.


Krankenhaus

Besonders vom Krieg betroffen sind natürlich Krankenhäuser. Wir stehen in engem Kontakt zum Krankenhaus in Kamjanez-Podilskyj, wo derzeit doppelt so viele Patienten versorgt werden müssen wie vor dem Krieg. Dort fehlt es nicht nur an Medikamenten, sondern auch an Operationsbesteck, medizinischer Ausstattung und Betten.

Wir haben bereits zahlreiche Hilfsgüter an das Krankenhaus geliefert und tun das auch weiterhin. Bei einem Besuch vor Ort konnten sich unsere Teamleiter für Hilfstransporte selbst ein Bild von der Lage machen. Mit der Klinikleitung haben sie besprochen, wo am dringendsten Hilfe benötigt wird. Unsere darauffolgenden Spendenaufrufe waren so erfolgreich, dass wir demnächst unseren bisher größten Hilfstransport in die Ukraine schicken werden!


In der Ukraine

Bisheriger Höhepunkt unserer Hilfe war, als unsere Teamleiter Christian Wirth und Dirk Stumpe selbst für einige Tage in die Ukraine gefahren sind. Sie haben viele unserer Ansprechpartner getroffen und deren große Dankbarkeit zu spüren bekommen.

In diesen Tagen erlebten sie „nur“ einen Luftalarm, vor dem sie in enem Luftschutzkeller Schutz suchten. Spätestens da wussten sie, was Leben in der Ukraine zur Zeit bedeutet – auch im vergleichsweise sicheren Westen des Landes. Dazu kommen strengste Ausgangssperren. Von einem normalen Leben keine Spur!


Fazit

Unsere Hilfe hat sich stetig verändert und weiterentwickelt. Jeder von uns hat viel erlebt in diesen Monaten. Viele Kontakte und Freundschaften sind in dieser Zeit entstanden, sowohl in die Ukraine als auch hier in Deutschland. Wir alle haben ein gemeinsames Ziel: Hilfe, die ankommt.

Die Schicksale von Menschen aus der Ukraine berühren uns immer wieder. Wir haben viele dankbare Nachrichten und Bilder aus der Ukraine bekommen, die uns Gänsehaut bereiten. Sie motivieren uns, weiter zu machen.

Ausblick

Auch jetzt verändert sich die Lage in der Ukraine. Darüber berichten wir im zweiten Teil: Ein halbes Jahr Hilfe: Der Ausblick


Video-Rückblick

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